Nr. 1/2017
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SILBER BEI - DEN EUROSKILLS 2016 |

David Reingen trat in Göteborg gegen die besten Nachwuchsstuckateure aus ganz Europa an und gewann die Silbermedaille.

VON SABRINA DEININGER

GEBALLTE LADUNG SIEGERTYPEN: (v.l.n.r.) Lukas Prell (Stuckateur- Vizeweltmeister 2015), David Reingen (Vizeeuropameister 2016) und Valmir Dobruna (Europameister 2014).

„Auf die Spachtel, fertig, los!“, hieß es Anfang Dezember bei den EuroSkills 2016 im schwedischen Göteborg. Bei der fünften Europameisterschaft der Berufe hat sich David Reingen aus dem deutschen Nationalteam der Stuckateure mit den besten Handwerkskollegen des Kontinents gemessen und eindrucksvoll sein Können unter Beweis gestellt: Der Düsseldorfer holte Silber. Wer jedoch als Handwerker genauso weit kommen will, braucht nicht nur handwerkliches Know-how, sondern auch starke Nerven und eine Top-Vorbereitung. Seit seiner Nominierung im März hatte der 23-Jährige keine ruhige Minute mehr. Für David Reingen hieß es: Training, Training und nochmals Training. Bei den deutschen Meisterschaften der Stuckateure in München setzte sich David Reingen gegen seine neun Nationalteam-Mitglieder durch und sicherte sich somit gleichzeitig sein Ticket für die Europameisterschaft der Berufe (EuroSkills) in Göteborg. Der Düsseldorfer hat dort das deutsche Stuckateurhandwerk unter mehr als 500 Teilnehmern aus rund 30 europäischen Ländern vertreten.

MEHR ALS 500 TEILNEHMER AUS RUND 30 EUROPÄISCHEN LÄNDERN

Natürlich ließen es sich die beiden Champions der vergangenen EuroSkills nicht nehmen, ihrem Nachfolger nach seinem Sieg bei den deutschen Meisterschaften zu gratulieren. Neben Glückwünschen gab es von den beiden Alt-Champions bestimmt auch noch den ein oder anderen Tipp.

Noch mehr Tipps bekam David Reingen vor allem auch vom Nationalteam-Trainer Jochen Drescher. Er ist Hauptbetreuer und einer der vielen Trainer, die David Reingen in unterschiedlichen Trainings bestens auf die Herausforderungen bei den EuroSkills 2016 in Schweden vorbereitet haben. „Wichtig war, dass wir ein ganz individuelles Trainingskonzept für David entwickelten und verfolgten. Denn jeder hat eine ganz eigene Art zu arbeiten. Genau diese Individualität wollten wir unterstützen“, erklärt Drescher.

Wichtig bei der Vorbereitung auf die EuroSkills war es, die Arbeitsabläufe bis ins kleinste Detail zu perfektionieren. Denn für ihre Werkstücke hatten die Nachwuchsstuckateure gerade einmal 18 Stunden Zeit. „Das ist wirklich sehr knapp und dieser Druck sitzt uns jedes Mal im Nacken. Selbst kleine Kniffs, wie zum Beispiel das richtige Legen des Werkzeugs, spart unnötige Laufwege und somit Zeit. Hier zählt jede Sekunde“, so Drescher. Das häufige Training sorgte für Sicherheit in den Arbeitsabläufen. Doch bei aller Routine durften auch Flexibilität, Kreativität und schnelles Umdenken nicht zu kurz kommen.

KEINE ONE-MAN-SHOW: Das Team um den Vizeeuropameister ist viele Köpfe stark. Hier sieht man David Reingen in der Vorbereitung mit Nationaltrainer Jochen Drescher (Bild oben) und mit Mentaltrainer Christoph Paul (Bild unten).

Das Testprojekt für die EuroSkills war zwar drei Monate im Voraus bekannt gegeben worden, 30 Prozent davon wurden aber einen Tag vor Wettkampfbeginn noch einmal abgeändert. „Das macht die Wettkämpfe so spannend und unberechenbar. Man weiß bis zum Ende nicht, welche Aufgabe man genau gestellt bekommt. Hier muss man sich dann schnell was Cleveres einfallen lassen“, erklärt David Reingen.

Eine besondere zeitliche Herausforderung sind bei jedem Wettkampf vor allem die Stuckelemente. Diese mussten auch bei den EuroSkills 2016 von Hand gezogen werden. „Wer hier als Erster fertig ist, bekommt Extra-Punkte. Das erhöht den Zeitdruck natürlich noch einmal enorm“, weiß der Nationalteam-Coach. Aufwendig ist auch das Anbringen des Stucks. Hier muss ganz akkurat und sauber gearbeitet werden.

AN TAG DREI IN GÖTEBORG ging es beim Freestylewettbewerb heiß zur Sache – und damit ist nicht nur die Raumtemperatur in der Austragungshalle gemeint. Die Konzentration und das richtige Augenmaß in solchen Extremsituationen zu behalten, ist eine Herausforderung für alle Teilnehmer.

Um ganz vorne mitmischen zu können, müssen die Teilnehmer auch im Modul „Freestyle“ überzeugen, bei dem sich die Nachwuchsstuckateure an einer freien Wandfläche kreativ austoben können. „Das ist das i-Tüpfelchen auf dem fertigen Projekt und kann ausschlaggebend sein, wenn es bei der Wertung zwischen einzelnen Kandidaten knapp wird“, so Drescher.

Für David Reingens Erfolg in Göteborg war jedoch nicht nur handwerkliche, sondern vor allem auch mentale Stärke entscheidend. Mentaltrainer Christoph Paul zeigte dem deutschen „National-Stuckateur“, wie er am besten mit dem Wettbewerbsstress umgehen kann – gerade auch in Extremsituationen. Denn die Teilnehmer bei den EuroSkills sind während des Wettkampfs komplett auf sich allein gestellt. „Sie müssen lernen, auf ihr Können zu vertrauen und sich selbst zu motivieren“, erklärt der Mentaltrainer und macht klar: „Worst case ist ein Blackout. Wer eine halbe Stunde nicht weiß, was er tun soll, für den sind die EuroSkills schon so gut wie gelaufen.“

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Als Werkstück fertigte David Reingen bei den EuroSkills 2016 eine Trockenbaukonstruktion mit einem Flaggenmast aus selbstgezogenem Stuckprofil. Die schwedische Flagge stellte er aus Stuckteilen her, die dann entsprechend gelb und blau eingefärbt wurden. Damit überzeugte er die internationale Jury und sicherte sich einen Platz auf dem Siegertreppchen. „Ich wollte Deutschland und mein Handwerk in Göteborg würdig vertreten. Das ist mir mit der Silbermedaille auch gut gelungen“, freut sich der Vizeeuropameister. Zur großartigen Leistung haben Reingen dann auch gleich Lukas Prell, Vizeweltmeister 2015, und Valmir Dobruna, Europameister 2014, gratuliert. Sie waren in Göteborg mit dabei und haben den Düsseldorfer kräftig angefeuert.

Mit seinem Platz zwei bei den EuroSkills in Göteborg setzt David Reingen die Erfolgsserie der deutschen Stuckateure fort. Diese zählen seit Jahren zu den Besten der Besten. Bereits bei den WorldSkills 2013 hatte sich Andreas Schenk bei den Stuckateuren den Weltmeistertitel geholt und ein Jahr spät er triumphierten Valmir Dobruna und Marc Armbrüster bei den EuroSkills 2014 im französischen Lille. Das Duo holte nicht nur Gold, Deutschland wurde auch als „Best of Nation“ ausgezeichnet. Darüber hinaus gab es Silber für Lukas Prell bei den WorldSkills 2015 in São Paulo (Brasilien).

GUTE FREUNDE: David Reingen und Josef Gruber, Ausbildungsmeister für Stuckateure und Trockenbaumonteure bei der Handwerkskammer für Mittelfranken in Nürnberg.

Bei den EuroSkills 2016 in Göteborg gingen neben Stuckateurmeiser David Reingen auch Maurer Jannes Wulfes und Fliesenlegermeister Tim Welberg für das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes ins Rennen. Welberg sicherte sich hierbei Gold für das Team der deutschen Fliesenleger.

EIN TOLLES TRIO. (v.l.n.r.) Tim Welberg, Jannes Wulfes und David Reingen sind überglücklich über die gewonnen Medaillen.

HINTERGRUND

Als Premiummarke der quick-mix Gruppe ist die SCHWENK Putztechnik seit Jahren exklusiver Sponsor des deutschen Nationalteams der Stuckateure. „Die Sicherung des Stuckateurhandwerks liegt uns sehr am Herzen. Deshalb leisten wir nur zu gerne unseren Beitrag dazu, Nachwuchstalente bestmöglich zu fördern. Diese jungen Leute sind die besten Botschafter für ein modernes Handwerk. Sie stehen für Qualität und Leidenschaft am Bau. Das sind genau die Werte, die auch die quick-mix Gruppe in ihrer DNA hat“, erklärt Frank Frössel, Leiter Marketing der quick-mix Gruppe.

Sabrina Deininger ist seit 2016 Redakteurin der Jensen media GmbH. Nach ihrem Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaft und Germanistik absolvierte sie ein Volontariat bei Jensen media mit dem Schwerpunkt Fachpressearbeit.

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