Nr. 3/2016
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Man hätte es wissen können. Wenn man nur auf seine Worte geachtet hätte. Dann wäre zumindest die Überraschung nicht so groß gewesen, als Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in den USA gewann. Die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling von der University of California in Berkeley hat sich die Worte des Kandidaten sehr genau angesehen. Und sie gab bereits eine Woche vor der Wahl in einem Interview mit dem Magazin ZEIT Campus auf die Frage, wer die Wahl gewinnen werde, wenn man nur die Rhetorik betrachte, eine sehr klare Antwort: „Trump“.

Trump spreche zwar auf dem Level eines Grundschülers, wie eine ihrer Studien ergeben habe, aber mit seinen einfachen Sätzen setze er Menschen Bilder in den Kopf. Und die sind mächtig. Das gilt auch für Sprachbilder, Metaphern. Und auch die nutze Trump geschickt – auch wenn er wenig poetisch formuliert. Seine Kontrahentin nannte er „crooked Hillary“, also „krumme Hillary“. „Damit stellt er sie als unmoralisch dar“, erklärte Wehling. Krummer Hund, ein krummes Ding drehen – die Metapher funktioniert auch auf Deutsch.

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Das Beispiel zeigt, welche Macht Worte haben können. Sie entfalten ihre Wirkung aber nicht nur in Wahlkämpfen, sondern beeinflussen tagtäglich, wie wir denken und handeln, was wir wahrnehmen und woran wir uns erinnern. Darin sind sich Sprachforscher einig. Doch zugleich tobt unter ihnen seit Jahrzehnten ein erbitterter Streit.

Die einen sind überzeugt, dass unsere Sprache unser Denken bestimmt – und dass Menschen deshalb sogar in unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich denken. Die anderen dagegen glauben, dass das Denken von der Sprache weitgehend unabhängig ist – und dass allen Menschen ohnehin die gleichen Grundregeln der Sprache angeboren sind. Die Diskussion ist weit über die Grenzen der Linguistik hinaus von Bedeutung. Denn sie berührt grundlegende Fragen nach dem Wesen des Menschen und seiner Wahrnehmung.

Mittlerweile suchen auch Psychologen und Hirnforscher nach Antworten. Sie finden immer mehr Hinweise darauf, dass Worte unser Denken und Handeln prägen, und dass wir uns tatsächlich schon mit unserer Muttersprache bestimmte Denkmuster aneignen, die unser Leben auf überraschende Weise beeinflussen.

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