Mauerwerk als dauerhafte Verbindung von Stein und Mörtel ist eine bewährte Bauweise mit einer jahrhundertealten Tradition. Neben statischen Eigenschaften erfüllt modernes Mauerwerk heute weitere vielfältige Anforderungen. Im Außenwandbereich werden hochwärmedämmende Steinsorten aus Leichthochlochziegeln, Porenbeton oder Leichtbeton verwendet. Ein guter Schallschutz wird durch entsprechende Wandstärken oder Steinsorten hoher Dichte, wie zum Beispiel Kalksandstein, sichergestellt. Das Wärmespeichervermögen schwerer Steine bietet auch im Sommer raumklimatische Vorteile. Optisch ansprechende Fassadengestaltung wird durch zweischaliges Verblendmauerwerk aus hochgebrannten Klinkern erzielt.
Die aktuelle Architektur bevorzugt zunehmend Bauwerke ohne Dachüberstand. Ohne diesen baulichen Schutz besteht das Risiko, dass lösliche Bestandteile durch Schlagregen aus dem frischen Mauer- oder Fugenmörtel gelöst und als weiße Beläge auf den Steinoberflächen abgelagert werden. Optimierte Mörtelrezepturen können diesem Phänomen vorbeugen. Die quick-mix Gruppe hat die Entwicklung der Mauersteine zu Hochleistungswerkstoffen als Partner der Steinindustrie fortlaufend begleitet. Die verbesserte Maßhaltigkeit moderner Plansteine und großformatiger Planelemente erlaubt heute die Verwendung von Dünnbettmörteln mit ein bis drei Millimeter Fugenstärke. Ausgefeilte Auftragstechniken wie Mörtelschlitten ermöglichen des Weiteren die vollständige Mörtelüberdeckung von wärmedämmenden Lochsteinen und einen rationellen Baufortschritt. Um Wärmebrücken in der Mörtelfuge zu vermeiden, werden auch Dünnbettmörtel immer leichter.
Immer geringere Dichte und trotzdem hohe Festigkeit?! Für den Entwickler von Mauermörtel eine spannende Herausforderung. Für eine gute Performance braucht man eben nicht dick aufzutragen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen des aktuellen Q4, das dem Schwerpunktthema Mauerwerk gewidmet ist.
Ihr
Dr. Martin Kanig – Forschung & Entwicklung,
Leiter Abteilung Mörtelsysteme